Eingewöhnung

Das grundlegende Ziel der Eingewöhnung besteht darin, eine tragfähige Beziehung zwischen der Bezugserzieherin und dem Kind aufzubauen.

Diese Beziehung soll bindungsähnliche Eigenschaften haben und dem Kind Sicherheit geben. Nur durch eine sichere Bindung ist es dem Kind möglich, seine Umgebung zu erkunden und Kontakt zur Erzieherin und anderen Kindern aufzubauen. (vgl. Bindungstheorie von John Bowlby)

Das Institut "infans" (Laewen, Andreas & Hederari 2003) hat das sogenannte Berliner Eingewöhnungsmodell entwickelt, welches sich auf die Bindungstheorie des britischen Kinderpsychiaters, John Bowlby stützt.

Wir haben das Berliner Eingewöhnungsmodell, welches die sensible Phase der Eingewöhnung in konkreten Schritten beschreibt, für die Eingewöhnung aller neuen Kinder übernommen.

Der Übergang in die Kita gelingt nachweislich besser, wenn die Kinder während dieser Zeit von einer bisherigen Bindungsperson (meist einem Elternteil) begleitet werden und dadurch schonend in die neue Situation hineinwachsen können. Daher müssen Eltern für die Eingewöhnungsphase einige Wochen Zeit einplanen.

Das Berliner Eingewöhnungsmodell

gliedert sich in nachfolgende Schritte:
  • Der erste Kontakt (Aufnahmegespräch; Eingewöhnung wird besprochen)
  • Die dreitägige Grundphase (Elternteil begleitet das Kind 3 Tage für 1 Std.)
  • Erster Trennungsversuch (Elternteil verabschiedet sich und überlässt das Kind für längstens ½ Std. der Bezugserzieherin)
  • Bei Gelingen des ersten Trennungsversuchs: Kürzere Eingewöhnungszeit (Langsame Ausdehnung der Trennung; Elternteil bleibt auf Abruf in der Kita)
  • Bei nicht erfolgreicher Trennung: längere Eingewöhnungszeit (Stabilisierung am 5. Und 6.Tag; erneuter Trennungsversuch am 7. Tag)
  • Schlussphase (Kind hat tragfähige Beziehung zur Bezugserzieherin aufgebaut und bleibt ohne Elternteil, zunächst nur vormittags, in der Kita)

Das Ziel der Eingewöhnung ist erreicht, wenn das Kind die Erzieherin als Bezugsperson anerkannt und eine Bindung zu dieser entwickelt hat. Sechs Wochen nach der Eingewöhnung findet ein erstes Elterngespräch zwischen den Eltern und der Bezugserzieherin statt.

Die sichere Beziehung zur Erzieherin bildet die Grundlage für gelingende Bildungsprozesse in der Kindertagesstätte und einen guten und entspannten Start des Kindes in seinem neuen Lebensabschnitt.

Für die Eltern bietet die Eingewöhnungszeit eine besondere Form des Einblicks in die Kita und somit eine gute Basis für die folgende Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Eltern und Erzieherin.